Samstag, 4. Februar 2017

Ein Meer aus Eis

Die Fähre steht bereit – doch dass wir an diesem Wintertag mit ihr übersetzen können, ist nicht selbstverständlich. Zwischen einer Woche und drei Monaten friert die Verbindung zwischen Madeline Island und dem Festland zu einer „Eisstraße“ zu. Dann fahren Autos über das Eis und sparen sich damit nicht nur das Warten auf die kleine Fähre, die nur viermal am Tag ablegt, sondern auch die rund 20 Euro für die Überfahrt..


Regelmäßig misst eine heimische Familie auf der Insel, auf der nur rund 250 Menschen das ganze Jahr leben (im Sommer werden es 10mal so viele!), die Eisdicke. In bestimmten Abständen wird die Fahrtspur von einer auf die andere Seite verlegt, und ist das Eis insgesamt zu dünn, steht nur noch der „Windschlitten“ zur Verfügung: ein mit Windkraft betriebenes Gefährt, das über das Eis gleitet. Oder eben die Fähre, wenn eine Bahn frei von der Eisschicht ist...

„Wir haben großes Glück, es ist noch niemand ins Eis eingebrochen“, erklärt uns ein Einwohner bei einem Trip um die rund 18 Kilometer lange Insel mit glücklichem Lächeln. „Wie, noch nie?“ – „Ach was, in dieser Saison!“
Tatsächlich passieren immer mal wieder Missgeschicke. Vor Jahren etwa soll eine Familie den Umzug ihres Dreifamilienhauses im Winter geplant haben. Der Transporter war für das nur auf Autos ausgelegte Eis natürlich zu dünn – und so liegt der Hausrat noch heute auf dem Grund des Lake Superior...









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen