Mittwoch, 1. Februar 2017

Wenn einer eine Reise tut...

Die Reise hätte sich nicht besser anhören können: Eine Woche durch Minnesota und Wisconsin touren, den Wintersport in der weißen Wildnis in Bildern festhalten, Ärzte und Versicherte aufspüren, die mit mir darüber sprechen wollen, was sie davon halten, dass ihr neuer Präsident Donald Trump Obamacare abschaffen will.
Doch die Reise hätte leider kaum schlechter starten können: Bereits geboardet, erfahren wir Passagiere an Bord der KLM-Maschine, dass in Amsterdam – unserem Stopp zum Umstieg – der Radar ausgefallen ist. In frühestens zwei Stunden würde es nach der Reparatur „möglicherweise“ weitergehen, und der Anschluss wäre damit ziemlich sicher verpasst. Was also tun? Wir können zwischen zwei Optionen wählen: an Bord der Maschine auf dem Rollfeld verharren und damit mit höchster Wahrscheinlichkeit erst einen Tag später als geplant in Minneapolis ankommen – oder aussteigen, durch das Terminal rennen, den Flug umbuchen lassen und nur leicht verspätet am Zielflughafen ankommen.

Knapp vier Stunden später laufe ich in Reykjavik an das Gate für Flug FI657. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, wohl wissend, dass bereits die Reisegruppe mit fünf weiteren Journalisten aus Deutschland und England auf mich wartet.

Als ich die anderen gut acht Stunden später in der Mall of America, dem größten Einkaufs- und Vergnügiungszentrum der USA, treffe, lachen wir. Ich bin die erste, die es aus Deutschland nach Amerika geschafft hat – ein weiterer Kollege musste über Chicago fliegen und erreicht erst um 10 Uhr abends, ein weiterer sogar erst am nächsten Tag. Er verbringt eine Nacht in Amsterdam, weil er den Anschluss wie erwartet verpasst hat.
Doch der Preis für das gewonnene Rennen ist hoch: Denn während ich durch das Frankfurter Terminal gerannt bin, hat es mein Koffer nicht so schnell in den neuen Flieger geschafft. Ich bin ohne mein Gepäck angekommen – und spüre bereits heute Abend, dass das noch Probleme bereiten könnte...
Ein nächtliches Shoppen im 24 Stunden geöffneten Walmart hilft aber zumindest, den nächsten Tag zu überbrücken.

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