In Peking steht und fällt alles mit dem Wetter. In den
vergangenen Tagen ist es frühlingshaft warm geworden, und auch die Abende sind
schon wesentlich milder als bei meiner Ankunft, als eine Strickjacke beim
abendlichen Essengehen keinesfalls fehlen durfte.
Und doch steht und fällt alles mit dem Wetter, genauer
gesagt mit Smog, Wind und Co.
Ist es windig oder vertreibt ein wenig
Regen den sonst eigentlich immer herrschenden Smog, so kommt in diesen Wochen nicht selten die Sonne heraus und wir genießen
neben den milden Temperaturen wunderschöne Frühlingstage.
Doch wenn sich der Smog über die Stadt legt, helfen auch die
mildesten Temperaturen nichts – im Gegenteil, die Luft ist dann drückend,
schwül, auch beim tiefen Durchatmen hat man das Gefühl, dass nur ein Bruchteil
der Luft in den Lungen ankommt.
Lustigerweise ist der Smog übrigens nicht nur hier in China
ein Thema. „Paris ringt um Luft“ titelte die FAZ Ende März. Die französische
Hauptstadt kämpfte da kurze Zeit gegen den Feinstaub: Vorübergehen durften sogar
nur Autos mit ungeradem Nummernschild nach Paris. Für das europäische Umland
klang das nach dramatischen Nachrichten – hier in China konnte man angesichts
der gemessenen Werte jedoch nur müde lächeln (oder aufatmen, haha).
Denn während Paris bei Feinstaubkonzentrationen von maximal
180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft röchelte, gelten diese Werte – obwohl die
Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dabei bereits bei Weitem
überschritten ist – hierzulande als normal. In Peking haben wir heute Abend
einen Höchstwert von 648 gemessen – und damit sind alleine die sogenannten PM
2,5-Teilchen gemeint. Diese als Feinstaub bezeichnete Staubfraktion enthält 50
Prozent der Teilchen mit einem Durchmesser von 2,5 µm, einen höheren
Anteil kleinerer Teilchen und einen niedrigeren Anteil größerer Teilchen. PM
2,5 ist eine Teilmenge von den sogenannten PM 10 – bezieht man diese
mit ein, ist man sogar bei 895. Dunkelrote Werte! Denn ab 300 gelten die Werte
laut WHO als höchstgefährlich, alle Bevölkerungsstufen können demnach
gesundheitliche Schäden davon tragen.
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